Verlag: Manhattan (10. Juni 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442547210
ISBN-13: 978-3442547210
Originaltitel: The Daddy Wish
Klappentext:
Die Engländerin Chloe ist
glücklich in ihrem Job in einem kleinen Londoner Feinkostladen, stolze Mutter
des aufgeweckten Nicholas – und Witwe. Chloes große Liebe, der Franzose
Antoine, starb völlig unerwartet noch vor der Geburt seines Sohnes. Fünf Jahre
sind seitdem vergangen und Chloe trauert immer noch. Doch als Nicholas seine
Mutter mit dem Wunsch nach einem Vater konfrontiert, bringt er die Dinge in
Bewegung. Denn nun stimmen alle ein: Auch Chloes Freundinnen und ihre Mutter
meinen, es sei allmählich Zeit für einen neuen Mann an ihrer Seite, Kandidaten
gibt es schließlich genug. Aber Chloe ist noch gar nicht bereit für die Liebe –
oder vielleicht doch?
Meine Meinung:
Das Buch lag bereits etwas
länger auf meinem SUB. Zunächst hatte ich geplant den Roman in der
Weihnachtszeit zu lesen, da er zumindest vom Klappentext her, etwas
weihnachtlich daher kommt. Allerdings habe ich dann anderen Büchern doch den
Vorrang gegeben. Als ich anfing zu lesen, stellte ich ohnehin schnell fest,
dass dies nicht unbedingt ein „echter“ Weihnachtsroman ist. Zwar beginnt die
Handlung des Romans in der Weihnachtszeit, der Großteil jedoch im Laufe der
nächsten Monate. Somit war es auch besser, dass ich ihn nicht als „Weihnachtsroman“
gelesen habe.
Vorweg möchte ich sagen, dass
dies generell kein schlechter Roman ist. Allerdings verliert er sich anfangs
ziemlich in Nebensächlichkeiten. Chloe, die nun bereits seit fünf Jahren Witwe
und alleinerziehende Mutter eines Sohnes ist, hat immer noch mit dem Verlust
ihres Mannes zu kämpfen, wobei sie generell mit ihrem Leben klarkommt. In
meinen Augen bemitleidet sie sich allerdings etwas zu sehr. Chloe war mir,
insbesondere am Anfang des Romans ein wenig zu weinerlich und im späteren
Verlauf etwas zu sprunghaft.
Etwa das erste Drittel des
Romans nutzt Zagha um die einzelnen Charaktere einzuführen, ohne das eine bedeutungsvolle
Handlung erfolgt (von Nicholas Wunsch nach einem Vater mal abgesehen). Meiner
Meinung nach führt sie sogar zu viele Charaktere auf einmal ein. Mir fiel es
nämlich, sogar teilweise bis fast zum Schluss, schwer einzelne Charaktere zu
unterscheiden. Manches musste ich zweimal lesen, um dahinter zu kommen, von
welcher Freundin Chloes gerade die Rede ist. Klar ist es wichtig zu erzählen,
wie die Freundinnen zusammengefunden haben, allerdings hätte man nicht alle
Alltagssituation so detailliert behandeln müssen, wie es die Autorin macht.
Dadurch verliert man ein wenig das Interesse.
Etwas irritierend fand ich auch
die Tatsache, dass die Autorin einen Mann, der in Chloes Leben tritt mal mit
seinem richtigen Namen anspricht und mal mit der Kaffeesorte, die er
hauptsächlich trinkt. Dadurch wertet Zagha ihn, wenn auch wahrscheinlich
unbewusst, ab. Man bekommt ein etwas negatives Bild von ihm, obwohl er sich
nicht so verhält. Generell hatte ich das Gefühl, dass die Autorin nicht
besonders wertfrei die Männer betrachtet, die in Chloes Leben treten. Der
Jugendfreund von Chloes Mann Antoine erscheint in Chloes Augen immer als
Traummann, obwohl er sich für Außenstehende nicht unbedingt so ideal
präsentiert, sondern ziemlich ein ziemlich egoistisches Bild abgibt.
Wenn man das erste Drittel
allerdings durch hat, dann wird der Roman etwas spannender, das Chloe etwas
offener wird. Allerdings hatte ich ganz oft das Gefühl, dass Chloe so manche
Situationen durch eine rosarote Brille betrachtet, während sie in der nächsten
Situation alles schwarz malt. Irgendwie fehlte mir hier eine richtige
Gradlinigkeit. Die letzten beiden Drittel entschädigen dann auch ein wenig für
einen lahmen Anfang. Insbesondere das Ende war ziemlich turbulent und spannend.
Am Ende heißt es für Chloe sich für einen Mann zu entscheiden und auch das
Leben ihrer Freunde wird mächtig durcheinandergewirbelt.
Außerdem geht die Autorin auch
ein wenig zu sehr auf die Leben der Nebencharakte, wie Chloes Freunden, ein,
ohne dass dies wirklich zur Haupthandlung beiträgt. Klar ist es wichtig, dass
auch diesen Figuren Handlungsspielraum gegeben werden muss. Allerdings lenkt
dies so manches Mal ein wenig ab und der Spannungsbogen flacht ab. Zagha hätte sich
meiner Meinung nach auf einige Nebenfiguren konzentrieren sollen und diese dann
etwas mehr Haupthandlung beitragen lassen sollen.
Sprachlich kann ich die Autorin
nicht bemängeln. Sie schreibt in einem generell spannenden und leicht zu
lesenden Erzählstil, den man verfolgt. Allerdings kann man das Buch aufgrund
der vielen Nebensächlichkeiten nicht unbedingt für mehrere Tage aus der Hand
legen, da man dann manchmal ein wenig den Faden verliert.
Da ich etwas gebraucht habe, um
in die Geschichte hineinzufinden und Chloe mir als Hauptfigur auch häufiger mal
nicht so sympathisch war, bekommt der Roman von mir solide 3 (von 5) Punkten.
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