Montag, 30. Juni 2014

[Rezension] „Du und ich und all die Jahre“ von Amy Silver

Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: rororo; Auflage: 10 (2. Januar 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499259893
ISBN-13: 978-3499259890
Originaltitel: One Minute to Midnight















Klappentext:
Ein Jahr geht zu Ende. Ein neues Leben beginnt. Seit sie dreizehn war, feierte Nicole Silvester mit ihrem besten Freund Julian. Jahr für Jahr erzählten sie sich ihre Vorsätze und geheimen Wünsche, sie waren der Mittelpunkt jeder Party und immer für einander da. Bis zu jener schicksalshaften Neujahrsnacht … Seitdem ist Nicoles Leben völlig aus den Fugen geraten: Beruflich steckt sie in einer Sackgasse, ihre Ehe mit Dom kriselt gewaltig und dann taucht Aidan auf, der Mann, der ihr einst das Herz brach. Nicole beschließt: Im neuen Jahr wird sie ihr Leben endlich wieder in die Hand nehmen. Doch wie soll sie das schaffen, wo Julian nicht mehr da ist, um ihr beizustehen?


Meine Meinung:
Nach „All I want for Christmas“ ist dies nun der zweite Roman der Autorin, den ich gelesen habe. Und wie bereits den anderen Roman, finde ich auch diesen wieder sehr gelungen. Silver schreibt auf sehr interessante und einfühlsame Weise, so dass man in die Geschichte versinken kann und möchte.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Nicole, die seit ihrem dreizehnten Lebensjahr immer Silvester mit ihrem besten Freund Julian gefeiert hat. Jedes Jahr erzählen sie sich ihre Wünsche und Vorsätze fürs neue Jahr und sind immer füreinander da. Doch seit zwei Jahren ist alles anders. Julian ist nicht mehr da. Dieses Jahr steht Silvester wieder kurz vor der Tür und Nicole plant mit ihrem Mann Dom zu Karls (Julians Freund) Silvesterparty nach New York zu reisen. Während die Party immer näher rückt, erinnert Nicole sich an vergangene Silvester, bei denen auch Aidan, Julians Cousin, eine große Rolle spielte, war er doch ihre große Liebe. Nicole ist schon seit langem unzufrieden mit ihrem Leben, weiß jedoch nicht so recht, wie sie daran etwas ändern soll. Es scheint, als wäre ihr Leben bereits seit langer Zeit dabei auseinanderzufallen.

Dieser Roman ist eine gefühlvolle Geschichte über das Leben, die Liebe und die schicksalshaften Entscheidungen, die man im Leben treffen und denen man sich stellen muss. Amy Silver kehrt von der Gegenwart immer in Nicoles Vergangenheit zurück. Durch die Rückblicke erkennt man schnell, warum Nicole die ist, die sie ist, wodurch die ganze Handlung mehr Glaubwürdigkeit bekommt. Nach und nach ergibt sich ein vollkommendes Bild.
Der Roman kommt ohne viel Gefühlsduselei daher, vermittelt aber dennoch eine Menge Herzschmerz, Liebe und eine Menge Gefühle. Ich habe immer wieder total mit Nicole mitgelitten und fand Julian sofort total sympathisch. Ich möchte allerdings auch gestehen, dass mir weder Aidan, noch Dom passend für Nicole waren, da sie beide meiner Meinung nach ein wenig zu egoistisch sind und beide Probleme sich unterzuordnen.

Ich für meinen Teil habe es genossen diesen Roman gelesen zu haben, da er einem auch ein wenig dazu animiert über seine eigenen Lebensentscheidungen nachzudenken. Dieser Roman ist mehr, als ein reiner Frauenroman. Mit einfachen, nicht immer ganz leisen Tönen, kommt er daher und zieht einen sofort in den Bann. Auch wenn dieser Roman hauptsächlich in der Weihnachtszeit bzw. um Silvester rum spielt, kann man ihn auch problemlos zu einer anderen Jahreszeit lesen. Er eignet sich perfekt für ein Wochenende auf der Couch.

Da mir der Roman mit leichten Abstrichen ziemlich gefallen hat, bekommt er von mir 4 (von 5) Punkten.

Wer nun Lust auf mehr bekommen hat, hier gibt's eine Leseprobe

Sonntag, 29. Juni 2014

[Rezension] „Land in Sicht“ von Kristina Steffan

Taschenbuch: 336 Seiten
Verlag: Diana Verlag (12. Mai 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453357787
ISBN-13: 978-3453357785















Klappentext:
Das Glück schmeckt nach Äpfeln und Schokolade

Lotta hasst Veränderungen. Blöd nur, dass das Leben darauf keine Rücksicht nimmt. Als ihre Oma stirbt, ist sie plötzlich Hausbesitzerin. Auf dem Land. Gemeinsam mit ihrer ungeliebten Schwester. Von nun an kämpft Lotta mit Kühen im Garten, mit den Dorfbewohnern und Handwerkern, die gern auch mal die falsche Wand einreißen. Und dann ist da noch der geheimnisvolle Graf im Nachbarhaus, der ihre Gefühle ganz schön durcheinanderbringt …


Meine Meinung:
Ich habe den Roman als Wanderbuch erhalten. Da es sich hier um einen deutschen Frauenroman handelt, war ich zunächst ein wenig skeptisch, da deutsche Chick-Lit mir persönlich häufig zu übertrieben lustig sind. Beim Lesen wurde ich dann aber angenehm überrascht. Steffan, von der ich bislang noch nichts gelesen hatte, ist ein wundervoller Frauenroman gelungen, der genau die richtige Menge Witz und Esprit mitbringt. Ich konnte den Roman beim Lesen kaum aus der Hand legen.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Lotta. Als plötzlich ihre Oma stirbt, erbt sie gemeinsam mit ihrer Schwester Lea, deren Haus auf dem Land, mit der Auflage dieses zu renovieren und gemeinsam mit ihrer Schwester mindestens ein Jahr dort zu leben. Neben den manchmal etwas skurrilen Dorfbewohner lernt sie auch ihren neuen Nachbarn Erik, von den Dorfbewohnern auch Graf genannt, genauer kennen und entwickelt Gefühle für ihn, auch wenn sie sich nicht sicher ist, was sie von ihm halten soll. Erik scheint Geheimnisse zu hüten und Lotta versucht dahinter zu kommen.
Während Lotta und Lea das Haus renovieren und dabei nicht immer ganz einer Meinung sind, wie die Änderungen aussehen sollen, bekommen sie es mit anstrengenden Handwerkern und Baumarktverkäufern zu tun.
Während der Renovierungsarbeiten müssen die Schwestern erkennen, dass die jeweils andere nicht so ganz die ist, die sie vorgibt zu sein. Lang aufgestaute Gefühle kommen beim Renovieren zum Vorschein und werden ausgelebt.

Ich fand den Roman wunderbar spritzig. Er wartet immer an den richtigen Stellen mit den richtigen Pointen auf und sorgt dabei für eine durchgehende Heiterkeit. Der Roman lässt Lotta und Lea jedoch nicht von Fettnäpfen zu Fettnäpfen treten, wie ich es schon oft bei deutschen Frauenromanen erlebt habe, sondern läuft einigermaßen gemäßigt ab. Klar, an der einen oder anderen Stelle, bedient sich der Roman auch leichten Übertreibungen. Aber er bleibt dennoch glaubwürdig. Er spiegelt den Wahnsinn Hausumbau und damit verbundene Fachverkäufer und Handwerker so super wieder, dass man das Gefühl hatte mitten im Geschehen zu stehen. Ich für meinen Teil hatte die Szenerie beim Lesen immer vor Augen und habe mit den Schwestern mitgefühlt.
Man merkt beim Lesen auch, dass Steffan sich genaue Gedanken gemacht hat, was ihre Figuren angeht. Diese durch die Bank weg alle interessant und lebensnah gestaltet. Jede für sich hat Charaktereigenschaften, manche vielleicht auch ein wenig überdreht, die zum Gelingen der Geschichte beiträgt.

Man ahnt beim Lesen zwar relativ schnell in welche Richtung die Geschichte laufen wird. Allerdings wartet der Roman auch immer wieder mit angenehmen Überraschungen und Wendungen auf, die die Geschichte in neue Bahnen lenken.
Der Roman wartet absichtlich mit einem offenen Ende auf, das nicht nur Raum für Vorstellungen, sondern auch für eine mögliche Fortsetzung ermöglicht. Obwohl ich sonst eher Fan von abgeschlossenen Romanen bin, gefiel mir dieses offene Ende. Hier passt es einfach wie die Faust aufs Auge.
Dieser Roman erinnerte mich vom Schreibstil ein wenig an die „Mütter-Mafia“ von Kerstin Gier erinnert und hat mich ähnlich fasziniert.

Im Gesamten betrachtet, ist dies ein super Frauenroman, der hilft beim Lesen die Stimmung zu heben. Man sollte sich beim Lesen auf jeden Fall auf den einen oder anderen Lacher gefasst machen. Also vielleicht nicht unbedingt in einem Café lesen, wenn man nicht durch lautet Auflachen auffallen möchte.

Von mir bekommt der Roman in jedem Fall wohlverdiente extrem gute 4 (von 5) Punkten.

Wer Lust auf mehr bekommen hat, hier geht's zur Leseprobe

[Rezension] „Inselglück“ von Elin Hilderbrand

Taschenbuch: 496 Seiten
Verlag: Berlin Verlag Taschenbuch (11. Juni 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3833308915
ISBN-13: 978-3833308918
Originaltitel: Silver Girl














Klappentext:
Meredith hat das Pech, mit dem größten Anlagebetrüger aller Zeiten verheiratet zu sein. Sie flüchtet sich zu ihrer Freundin Constance auf Nantucket, um ein paar Monate ganz ohne Männer zu verbringen. Doch dann steht ihre Jugendliebe Toby plötzlich vor der Tür....


Meine Meinung:
Auch wenn der Klappentext ziemlich knapp gehalten ist, wurde ich dennoch neugierig auf den Inhalt, zumal ich bereits ein paar Bücher der Autorin gelesen habe und diese fast alle ziemlich gut fand. Und ich wurde wirklich nicht enttäuscht. Beim Lesen wird man direkt ins Geschehen geworfen.
Der Roman beginnt damit, dass die beiden Freundinnen Constance und Meredith nach Nantucket reisen. Meredith hat gerade alles verloren, was ihr lieb und teuer ist. Ihr Mann Freddie wurde gerade als größter Anlagebetrüger aller Zeiten zu 150 Jahren Gefängnis verknackt und sie steht auch noch unter Verdacht in den Machenschaften ihres Mannes verstickt zu sein, da sie kurz vor der Verhaftung ihres Mannes 15 Millionen auf dessen Bitte hin vom Geschäfts- aufs Privatkonto überwiesen hat und von diesem Geld und noch weiteren jede Spur fehlt. Sie versucht sich im Ferienhaus ihrer Freundin vor der Außenwelt zu verstecken, da eine mediale Hetzjagd auf sie ausgebrochen ist. Constance reist mit eigenen Problemen auf die Insel. Sie hat vor ein paar Jahren ihren Mann verloren, weil dieser an Krebs gestorben ist. Seit einem Streit mit ihrer Tochter auf der Trauerfeier ihres Mannes hat sie keinen Kontakt mehr zu ihrer Tochter Ashley, was ihren Nerven zerrt.
Während die beiden Frauen versuchen alte Erinnerungen wieder aufleben zu lassen, geschehen plötzlich merkwürdige Übergriffe, wie aufgeschlitzte Reifen und eine beschmierte Hauswand. Außerdem tauchen für beide Frauen neue bzw. alte Männer auf, die das Leben der Frauen noch mehr durcheinander bringen. Am Ende heißt es für beide lebensweisende Entscheidungen zu treffen.
Man fiebert und leidet mit Meredith und Constance mit. Die beiden wirken auf den ersten Blick ziemlich selbstbewusst, offenbaren aber ziemlich schnell seelische Schwächen, die sie lebenswert macht.

Das Buch fesselt Einen beim Lesen von der ersten bis zur letzten Seite. Hilderbrand schreibt auf einfache und zugleich tiefgreifende Art und Weise, die es einem leicht macht in die Geschichte hineinzutauchen und sich in dieser zu verlieren. Und mit Meredith und Constance sind ihr zwei interessante und liebenswerte Charaktere gelungen. Man spürt, dass Hilderbrand ihre Figuren am Herzen liegen, da sie sie allesamt, bis hin zu den Nebenfiguren, mit Eigenheiten ausgestattet hat, die der Geschichte mehr Glaubwürdigkeit verleihen.
In diesem Roman werden Sommer- und Inselgefühle mit einer Menge Drama und Herzschmerz gespickt. Er stellt die Charaktere vor Herausforderungen, denen man sich stellen muss und stellt die Frage auf, was ist, wenn dein Leben plötzlich auseinanderbricht und man quasi neuanfangen muss?!

Das Einzige, was ich an diesem Roman ein wenig bemängeln möchte, ist die Tatsache, dass mir das Ende für Constance nicht so recht endgültig gelungen ist. Zwar erlebt auch sie ihr Happy End, aber irgendwie löst sich für sie meiner Meinung nach alles zu schnell in Wohlgefallen auf. Dies ist aber auch das Einzige, was ich an diesem Roman bemängeln möchte. Ich bin auf jeden Fall neugierig auf weitere Romane der Autorin.

Da mir der Roman ansonsten fast durchgehend super gefallen hat, bekommt der Roman auf jeden Fall starke 4 (von 5) Punkte.


Samstag, 28. Juni 2014

[Rezension] "Tödliche Spur" von Lisa Jackson

Broschiert: 640 Seiten
Verlag: Knaur TB (1. April 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3426514052
ISBN-13: 978-3426514054
Originaltitel: You Don't Want to Know














Klappentext:
Weihnachtsabend auf Church Island, einer kleinen Insel vor der Küste Washingtons. Ein kleiner Junge verschwindet spurlos. Da er zuletzt am Bootsanleger gesehen wurde, wird ein tragischer Unfall vermutet. Nur seine Mutter Ava will das nicht glauben, sie erleidet einen Zusammenbruch und wird in die Psychiatrie eingewiesen. Zwei Jahre später darf Ava nach Hause – und fühlt sich dort seltsam fremd. Sie beschließt, sich auf die Suche nach Spuren zu begeben. Niemals hat sie an die Geschichte des tragischen Unfalls geglaubt, die man ihr immer über das Verschwinden ihres Sohnes erzählt hat. Auf ihrer Suche gerät sie in ein bizarres Netz aus Lügen und Intrigen, Rache und Hass.


Meine Meinung:
Auf diesen Roman bin ich eher zufällig in der Bücherei gestoßen. Ich muss vorab gestehen, dass ich bereits seit Jahren keine wirklichen Thriller mehr gelesen habe. Allerdings machte mich der Klappentext ziemlich neugierig. Ich konnte auch nicht so recht einschätzen, was mich erwarten würde, zumal die Autorin mir bislang unbekannt war. Aber da ich vor kurzem beschlossen habe, mich auch mal wieder anderen Genren, als nur Frauen- und Familienromanen (die ich die letzten Jahre fast ausschließlich gelesen habe) zu widmen.
Beim Lesen wurde ich dann auch angenehm überrascht, da ich sofort in die Geschichte hineingefunden habe. Der Roman hat mich von der ersten bis zur letzten Seite fast durchgehend gefesselt. Jackson schreibt auf sehr flüssige und interessante Weise von der kleinen Insel Church Island und ihren Bewohnern, allen voran der jungen Frau Ava, die zwei Jahre zuvor ihren kleinen Sohn verloren hat. Dabei kommt sie immer wieder auf die Vergangenheit der Bewohner zurück. Durchgehen schweben dunkle Geheimnisse über den Bewohnern, die nach und nach aufgedeckt werden. Dir Autorin schaffte es so sehr mich zu fesseln, dass ich das Buch kaum aus der Hand legen vermochte. Jedes Mal, wenn ich das Gefühl hatte, dass die Geschichte sich in eine bestimmte Richtung entwickelt, wurde ich immer wieder angenehm überrascht und die Handlung nahm spannende Wendungen.
Die Bewohner der Insel sind alle für sich auf jeden Fall interessante Charaktere. Einige von ihnen sind so wunderbar skurril, dass man sich nur noch wundert. Jede Figur trägt mit ihrer eigenen Art und ihrem Geheimnissen zum Gelingen der Geschichte bei.

Zwei Jahre nach dem mysteriösen Verschwinden ihres Sohnes lebt Amy auf Church Island, der Insel ihrer Familie. Sie hat immer wieder dunkle Erinnerungen vom Verschwinden ihres Sohnes, weiß diese jedoch nicht einzuordnen. Gegen den Willen ihrer Familie und ihrer Therapeutin begibt sie sich auf die Suche nach der Wahrheit und stößt dabei auf ein Netz aus Intrigen und alten Geheimissen. Plötzlich werden sogar Menschen im Zuge dieser Suche getötet und Amy gerät sogar in Verdacht, damit etwas zu tun zu haben. Die einzige Unterstützung bei der Suche scheint ihr der Farmarbeiter zu geben, der selbst ein dunkles Geheimnis hütet.

Nachdem ich diesen Roman gelesen habe, bin ich auf jeden Fall neugierig auf weitere Romane der Autorin und werde schauen, ob ich noch mehr Bücher von ihr in der Bücherei bekomme. Der Schreibstil der Autorin ist in jedem Fall lesenswert, da sie es mit klaren und verständlichen Worten schafft eine solch spannende und mysteriöse Stimmung zu erzeugen, so dass man das Gefühl hat mitten im Geschehen zu sein. Man versucht die ganze Zeit zu ergründen, was mit Amys Sohn geschehen ist.

Einziger leichter Kritikpunkt, den ich anbringen möchte ist die Tatsache, dass mir das Ende doch teilweise hervorsehbar war, wenngleich es auch immer noch Überraschungen bereithält.

Für mich ist dieser Roman in jedem Fall lesenswert und bekommt von mir starke 4 (von 5) Punkten. Ich bin auf jeden Fall neugierig auf mehr Geschichten von der Autorin!

Wer nun Lust auf den Roman bekommen hat, hier gehts zur Leseprobe!













[Rezension] „Bauernhaus sucht Frau“ von Carole Matthews

Taschenbuch: 464 Seiten
Verlag: rororo (1. März 2011)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499255448
ISBN-13: 978-3499255441
Originaltitel: The Difference a Day Makes














Klappentext:
In Highheels auf Landpartie! Amy und ihr Mann William sind typische Stadtmenschen. Doch nach einem Zusammenbruch beschließt William, mit seiner Familie aufs Land zu ziehen. Für Amy ist es eine ungeheuerliche Vorstellung, ihre After-Work-Drinks in der City gegen ein Bauernhaus mit Hühnern, Ziegen und einer Katze mit Serienkiller-Allüren einzutauschen. Und so kann sie dem neuen Leben in der etwas düsteren Moorlandschaft von Yorkshire anfangs wenig abgewinnen. Das soll es jetzt gewesen sein? Nein, denn das Schicksal hat noch einige Überraschungen für Amy parat …



Meine Meinung:
Dieser Roman lag nun bereits seit längerer Zeit auf meinem SUB, so dass es langsam echt Zeit wurde dass ich ihn mir vornehme. Allerdings folgte beim Lesen ein wenig die Ernüchterung. Der Roman hält leider nicht so ganz, was ich mir davon versprochen hatte. Dies ist im Grunde eine typische Geschichte vom Typ Hardcore-Städterin wird aufs Land verfrachtet, erlebt einen Kulturschock und anschließend einen Sinneswandel. Mal abgesehen davon, dass ich es merkwürdig fand, dass Amy ihrem Mann so mir nichts, dir nichts aufs Land folgt und bereit ist alles aufzugeben, wo sie doch eine ehrgeizige Karrierefrau ist, war mir ihr Charakter einfach ein wenig zu suspekt.
Generell waren mir die Figuren ein wenig zu unscheinbar, um so richtig hervorzustechen. Mir fiel es nicht immer ganz leicht, mich in sie hineinzuversetzen.

Der Klappentext verrät leider sehr wenig vom Inhalt und gibt auch meiner Meinung nach den Inhalt nur unzureichend wieder. Amy und ihr Mann William, geben ihr sorgsam erarbeitetes Leben als Großstädter auf, als William einen Zusammenbruch erleidet, und ziehen mit ihren beiden Kindern in ein altes Bauernhof Yorkshires. Amy und die Kinder hassen dort zunächst alles, zumal William ständig neue neurotische (und auch kranke) Tiere anschleppt. Wobei ich sagen muss, dass die im Klappentext extra erwähnte Katze eine ziemlich untergeordnete Rolle spielt. Die ist nämlich harmlos im Vergleich zum Hund Hamish, der alles anknabbert und frisst, was ihm vor die Schnauze fällt oder was sich aus Schränken räumen lässt. Amy erlebt auf dem Land nicht nur einen Kulturschock, sondern muss sich auch direkt erst mal vom Kindermädchen ihrer Kinder verabschieden. Als dann ein erneuter Schicksalsschlag auf die Familie zutrifft, muss Amy zeigen, was in ihr steckt. Unterstützung bekommt sie dabei vom Tierarzt, der ihr nicht nur beim lieben Vieh zur Seite steht.

Alles in allem muss ich sagen, dass ich diesen Roman sehr hervorsehbar fand. Man wusste im Grunde recht schnell, wohin sich die Geschichte entwickelt, weshalb ich auch manche Seiten ein wenig schneller überflogen habe. Zwar hält das Buch auch einige Überraschungen bereit, so dass man zwischendurch auch positiv überrascht wird. Allerdings hätte man die ganze Handlung auch um gut 50-100 Seiten sogar noch straffen können, ohne dass die Handlung darunter gelitten hätte. Meiner Meinung nach wurden Hamishs Eskapaden und Attacken ein wenig zu viel Spielraum eingeräumt, so dass ich zwischendurch den Hund einfach nur noch gehasst habe.
Thematisch betrachtet hätte der Roman definitiv mehr hergeben können. Leider verliert er sich des häufigeren in Nebensächlichkeiten. Amy und ihre Kinder müssen auf jeden Fall einiges durchmachen. Jedoch gerät dies des häufigeren ein wenig in den Hintergrund bzw. wird nicht immer ganz ausgearbeitet.

Zu behaupten, ich hätte es bereut den Roman gelesen zu haben, wäre dann jedoch ein wenig zu übertrieben, da die Autorin bei mir durchaus auch für Kurzweil gesorgt hat. Zwischendurch musste ich sogar das ein oder andere Mal schmunzeln bzw. habe beim Schicksalsschlag, den die Familie erleidet, ziemlich mitgefühlt.
Dieser Roman ist kein einfacher Chick-Lit, sondern hält für den Leser durchaus noch mehr bereit. Dieser Roman schlägt zwischendurch auch durchaus ernste Untertöne an, so dass man ein wenig ins Grübeln kommt.


Dies ist vielleicht nicht der beste Roman der Autorin, aber dennoch lesenswert, wenn man dich einen netten Sonntagnachmittag auf der Couch oder im Garten machen möchte. Von mir bekommt er auf jeden Fall 3 (von 5) Punkten.













Freitag, 27. Juni 2014

[Rezension] „Mein Sommer mit Nora“ von Linda Yellin

Taschenbuch: 312 Seiten
Verlag: Insel Verlag; Auflage: Deutsche Erstausgabe (19. Mai 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3458360034
ISBN-13: 978-3458360032
Originaltitel: What Nora knew














Klappentext:
Molly, Ende 30, lebt in New York und hat dem Traum vom großen Glück abgeschworen. Stattdessen führt sie eine unaufgeregte Beziehung mit dem soliden Chiropraktiker Russell und schreibt Klatsch-und-Tratsch-Reportagen für ein Online-Magazin. Die Tiefen des Alltags meistert sie mit spitzzüngiger Ironie und einem zur Perfektion eingeübten Galgenhumor. Dass das allerdings nicht immer funktioniert, bekommt sie zu spüren, als sie eine Reportage über die Liebe im Großstadtdschungel New Yorks schreiben soll – und das zu allem Überfluss im Geiste der romantischen Übermutter Nora Ephron. Harry und Sally, Schlaflos in Seattle, E-Mail für Dich – alles wird von Molly zu Rate gezogen, doch der romantische Funke will einfach nicht überspringen. Und blind, wie sie für die Chancen im Leben geworden ist, sieht sie auch die Begegnung mit Cameron, einem Mann, der sie aus der Reserve zu locken versteht und ihr in Witz und Schlagfertigkeit in nichts nachsteht, nicht unbedingt als Wink des Himmels … Spritzig, wunderbar frech und entwaffnend komisch erzählt Linda Yellin vom unerwarteten Liebestaumel einer abgeklärten New Yorkerin, die feststellen muss, dass sie im Grunde ihres Herzens eben auch nur eines will: ein Happy End!



Meine Meinung:
Vorab möchte ich mich bei lovelybooks.de bedanken, dass ich ein Buchexemplar gewonnen habe und bei der Leserunde zum Buch mitmachen konnte. Mir hat das Buch mit leichten Abstrichen ziemlich gut gefallen. Man findet sehr schnell in die Geschichte hinein, da der Streibstil der Autorin ziemlich witzig, manchmal auch etwas zynisch und sarkastisch ist. Jedoch muss ich auch gestehen, dass ich einen kurzen Moment gebraucht habe, um in die Geschichte hineinzufinden, da Molly (die Hauptfigur) anfangs ihre bisherigen Partner und deren Vor- und Nachteile aufzählt, was mich ein wenig durcheinander gebracht hat, weil ich irgendwann nicht mehr wusste. Von wem nun die Rede ist.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Molly, die nach einer missglückten Ehe nun mit dem Chiropraktiker Russel zusammenlebt und Reportagen aller Art für ein Online Magazin schreibt. Mit Molly ist der Autorin ein ziemlich interessanter und zynischer Charakter gelungen, bei der man sich nie so ganz sicher ist, ob man Mitleid mit ihr haben soll oder sie für ihre etwas mäkelnde Art kritisieren möchte. Ich war während des Lesens ständig in und hergerissen, zumal Molly auf den ersten Blick ziemlich willensstark und selbstbewusst wirkt, bei genauerer Betrachtung, allerdings oftmals von Selbstzweifeln geplagt wird. Sie ist zwar ziemlich kratzbürstig und schlagfertig. Aber man merkt schnell, dass dies für sie eine Art Schutzmechanismus ist.
Mollys Freund Russel kommt in der ganzen Geschichte allerdings nicht sonderlich gut weg. Die ganze Zeit wirkt er ziemlich unscheinbar, pfade und langweilig. Beim Lesen bekommt man das Gefühl, dass er mindestens zwanzig Jahre älter als Molly ist. Irgendwie erscheint es einem merkwürdig, warum Molly mit ihm zusammen ist. Sie ist so locker und spritzig und er wirkt ziemlich verstaubt. Klar er bietet ihr die Sicherheit einer Beziehung. Aber ist das alles?!
Molly bekommt von ihrer Chefin den, wie es scheint für sie unzumutbaren, Auftrag einen großen Artikel über die große Liebe in Zeiten des Internets zu schreiben. Ich musste direkt schmunzeln, ist Molly als gebranntes Kind doch mittlerweile eine große Zynikerin was die Liebe angeht. Zwar hat sie nach ihrer gescheiterten Ehe zwar in Russel einen neuen Lebenspartner gefunden. Allerdings ist in der Beziehung von Romantik keine Spur.
Als Molly dann auf jungen Krimiautoren Cameron Duncan trifft, scheint sie einen ebenwürdigen Gegner getroffen zu haben, der gegen ihre spitze Zunge nicht machtlos ist, sondern ihr mit ruhigen und gelassen Antworten Paroli bietet. Die beiden treffen wie zufällig in den nächsten Wochen immer wieder aufeinander und Mollys Leben wird dadurch ein wenig durcheinander gewirbelt. Dass er allerdings so oft auftaucht und häufiger auch mal in den merkwürdigsten Situation (z.B. auf einer Party vor dem Klo?!) finde ich einerseits sehr interessant und lustig. Andererseits war es mir aber auch fast ein wenig zu viel und zu unglaubwürdig. Wie wahrscheinlich ist es bitte schön, dass Molly in einer Millionenstadt plötzlich immer wieder zufällig auf einen Man trifft, der sie gefühlsmäßig durcheinander bringt.

Insgesamt betrachtet finde ich die Geschichte fast durchgehend spannend und lesenswert, wenngleich ich auch sagen muss, dass die Autorin manchmal ein wenig zu sehr von Situation zu Situation hüpft. Zwischendurch habe ich schon mal kurzzeitig ein wenig den Überblick verloren, fand aber immer wieder schnell in die Handlung zurück. Im letzten Drittel konzentrierte die Autorin sich dann glücklicherweise auf einzelne Situationen und vertieft diese etwas mehr.

Auch wenn das Ende ziemlich hervorsehbar war, habe ich es genossen. Es erinnert auf jeden sehr stark an Nora Ephron Filme alla „E-Mail für dich“ und „Schlaflos in Seattle“. Beim Lesen bekam ich auf jeden Fall direkt Lust mir mal wieder "Schlaflos in Seattle" ansehen zu wollen. *schmacht* ... leider besitze ich den Film nicht und werde ihn mir daher erst kaufen müssen.
Wobei ich auch sagen muss, dass mich das Ende nicht vollends überzeugt hat, da es einen unglaubwürdigen Moment hat (ich möchte hier nicht zu sehr ins Detail gehen, um niemanden den Lesespaß zu vermiesen).
Generell hatte ich zwischendurch ein paar Mal leichte Probleme mit Mollys fehlendem Verständnis für Romantik, allerdings wurde dies von ihrer spritzigen und scharfzüngigen Art wieder gut gemacht.

Da mir das Lesen des Romans aber fast durchgehend viel Spaß bereitet hat und ich auch das ein oder andere Mal laut lachen musste,  bekommt dieser Roman von mir starke 4 (von 5) Punkten.




Sonntag, 15. Juni 2014

[Rezension] "Verlieben war nicht abgemacht" von Bridget Asher

Taschenbuch: 288 Seiten
Verlag: Goldmann Verlag (20. Februar 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442475155
ISBN-13: 978-3442475155
Originaltitel: The Pretend Wife














Klappentext:
Manchmal braucht es zum ganz großen Glück eine einzige kleine Lüge
Gwen Merchant kann nicht klagen: Sie führt eine nicht sehr aufregende, aber harmonische Ehe, hat eine etwas exzentrische, aber treue Freundin, und nach dem frühen Tod der Mutter ist sie im Erwachsenenleben von Katastrophen verschont geblieben. Alles läuft in geregelten Bahnen – bis zu dem Tag, an dem ihr in einer Eisdiele ihr Exfreund Elliot über den Weg läuft. Um den letzten Wunsch seiner sterbenden Mutter zu erfüllen, bittet er Gwen, zum Schein seine Ehefrau zu mimen – ein Wochenende mit Folgen. Und Gwen muss erkennen: Das Herz lässt sich nicht täuschen – erst recht nicht das eigene ...


Meine Meinung:
Dieser Roman lag bereits seit längerem auf meinem SUB, da mich der Klappentext zwar sehr angesprochen hat, ich aber irgendwie nie so in der rechten Stimmung für diesen Roman war. Und ich muss gestehen, dass ich im Nachhinein wünschte, ich hätte ihn zunächst dort gelassen. Der Roman ist zwar ganz nett, mehr aber auch nicht so wirklich.
Vom Thema her, hätte die Autorin viel mehr aus der Geschichte rausholen können. Angefangen damit, dass Gwen mir persönlich nicht so ganz sympathisch war und ich auch ihrem Mann von Anfang an nicht über den Weg getraut habe, kommt auch Elliot, als er wieder in Gwens Leben tritt, nicht so ganz sympathisch rüber. Die ganze Situation wirkt irgendwie zu sehr konstruiert, als das sie glaubwürdig sein kann:
Gwen trifft Elliot plötzlich in einer Eisdiele wieder, der lädt sich dann quasi selbst zu einer Party ein, auf der auch Gwen und ihr Mann gehen, dort bittet er sie für ein Wochenende für seine todkranke Mutter zum Schein seine Ehefrau zu spielen und Gwens Mann unterstützt den Vorschlag auch noch?! Bitte? Das ist doch wohl ein wenig zu viel des Guten. Zwar bereut der Ehemann seine eifrige Zustimmung am nächsten Morgen schon wieder und schiebt es auf den Alkohol, aber echte Gegenwehr ist auch hier zunächst nicht von ihm zu erwarten.
Die ganze Handlung wirkte für mich einfach ein wenig zu sehr an den Haaren herbeigezogen, als dass man sich so recht auf die Geschichte einlassen möchte. Einzig Elliots todkranke Mutter, dessen Schwester und Nichte waren ein Lichtblick des ganzen. Diese Nebenfiguren sind durchaus liebenswert und real dargestellt, so dass man sich in sie hineinversetzen kann und die Abschnitte mit ihnen auch gerne liest.
Hätte die Autorin mehr Augenmerk auf die drei Hauptfiguren der Handlung gelegt und ihnen mehr Entwicklung zugemutet, hätte dies auch ein hervorragender Roman sein können. So dümpelt die Handlung allerdings immer ein wenig vor sich hin. Nicht mal als es zum Eklat zwischen den beiden Männern kommt, war ich so recht überzeugt und konnte mich auch nicht entscheiden auf welche Seite ich mich stellen soll.
Generell finde ich das Thema: Mann und Frau, die mal was miteinander hatten, treffen sich wieder und alte Gefühle werden wach, sehr interessant und hätte auch zu einer wundervollen Geschichte führen können. Allerdings wirkt einfach zu viel ein wenig an der Haaren herbeigezogen, als dass man die Geschehnisse so ganz für voll nehmen kann. Asher verliert sich manchmal ein wenig zu sehr in Nebensächlichkeiten, wodurch die Haupthandlung ein wenig auf der Strecke bleibt.

Vom Erzählstil ist dies schon ein interessanter Roman. Sie schafft es auf jeden Fall beim Haus von Elliots Mutter eine sehr harmonische und idyllische Situation zu schaffen, in die man sich verliebt. Asher hätte dem ganzen drum herum auf jeden Fall genauso viel Augenmerk schenken sollen, damit man die gesamte Handlung als interessant und real empfinden kann. Mit drei Hauptfiguren, die meiner Meinung nach alle ziemlich egozentrisch sind, und alle ein wenig falsch spielen, kann man einfach keine Leser gewinnen.


Da mich der Roman nicht so recht überzeugen konnte, bekommt er von mir solide 3 (von 5) Punkten.


Freitag, 13. Juni 2014

[Rezension] "So sollst du schweigen" von Clara Salaman

Taschenbuch: 368 Seiten
Verlag: Piper Taschenbuch; Auflage: 4 (1. Oktober 2010)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3492259243
ISBN-13: 978-3492259248
Originaltitel: Shame On You














Klappentext:
Caroline Stern führt ein ganz normales Leben – so scheint es. Mit Freund Joe und Hund lebt sie in London, eine attraktive Mittdreißigerin und erfolgreiche Therapeutin. Was niemand weiß, auch Joe nicht, liegt vergraben und verdrängt in der Vergangenheit. Doch eines Tages bricht sich die Wahrheit Bahn, als Caroline zufällig einer Freundin aus Kindertagen begegnet. Ob sie will oder nicht, sie muss sich ihren Erinnerungen stellen. Erinnerungen an ein Ereignis vor zwanzig Jahren, das ihr gesamtes weiteres Leben auf dramatische Weise veränderte …


Meine Meinung:
Ich bin in der Bücherei eher zufällig auf diesen Roman gestoßen, da mich das Cover und auch der Klappentext sehr an Jodi Picoult erinnerten. Die Ernüchterung erfolgt dann allerdings zum Lesen, da die Autorin ansonsten nichts mit Picoult gemeinsam hat und auch bei weitem nicht an deren Romane rankommt. Irgendwie kam beim Lesen keine echte Spannung auf, so dass ich zwischendurch mehr als einmal kurz davor war den Roman abzubrechen.

Salaman erzählt in diesem Roman die Geschichte von Caroline Stern bzw. Lorrie Fisher, die im Alter von 13 Jahren aufgrund von schlimmen Erlebnissen und einer schicksalshaften Tat aus einer Sekte flieht und nun unter neuem Namen verheiratet ist und als Familientherapeutin lebt und arbeitet. Als Lorrie Fisher eher zufällig eine alte Freundin aus der Sekte wiedertrifft, wird sie an ihre (dunkle) Vergangenheit erinnert und muss sich entscheiden, ob sie ein langgehegtes Geheimnis lüftet. Nach und nach arbeitet Salaman Carolines Erlebnisse in der Sekte auf und deckt dadurch nach und nach die Geschehnisse auf, die zu ihrer Flucht geführt haben. Gleichzeitig stellt sich Lorrie bzw. Caroline ihren alten Freunden und tritt wieder mit ihnen in Kontakt.
Von der Thematik her ist dies somit keine schlechte Geschichte. Allerdings schöpft Salaman nicht alle Möglichkeiten auf. Sie beleuchtet alles nur aus Carolines Sicht, der Sicht eines 13jährigen Kindes. Selbst als sie die erwachsene Caroline die Erlebnisse berichten lässt, hat man nicht das Gefühl, dass hier eine Erwachsene spricht. Die „alten“ Freunde treten zwar wieder in Carolines Leben, allerdings scheint Caroline kein Problem damit zu haben, dass diese größtenteils immer noch der Sekte angehören und auch glücklich damit sind. Hier hätte ich mir ein wenig mehr „Entfremdung“ zwischen den Freunden gewünscht. Außerdem offenbart sie nicht mal ihre Erlebnisse an der Schule der Sekte, als Eltern, die sich mit ihrer Tochter bei ihr in Therapie befinden, erwähnen, dass sie ihre Tochter an genau diese Schule schicken wollen. Allerdings geschieht die Kritik an die Sekte im Grunde immer nur in den Rückblicken der 13jährigen Caroline. Dadurch verliert die ganze Geschichte deutlich an Authenzität und mindert das Lesevergnügen.

Meiner Meinung nach wirkt die ganze Geschichte einfach zu sehr gewollt konstruiert und vorhersehbar. Man ahnt sehr schnell, was zu Carolines Flucht geführt hat. Der Sprung von Carolines Flucht zum Leben als Familientherapeutin namens Lorrie wirkt total unglaubwürdig. Sie klaut eine Tasche, in dem sich ein Reisepass mit dem Namen Lorrie befindet, lebt fortan unter neuem Namen und kehrt als Erwachsene sogar in die Nähe der Sekte zurück?! Das ist mir doch ein wenig zu viel des Guten.
Außerdem ist mir Lorrie/Caroline einfach zu neurotisch und problembehaftet, als das ich sie mir als Familientherapeutin vorstellen kann. Zwar wird erwähnt, warum sie sich für genau so ein Leben entschieden hat. Aber für mich sind diese Gründe nicht besonders glaubwürdig.

Salaman hätte aus der ganzen Geschichte viel mehr rausholen können, wenn sie auch die erwachsene Caroline einen etwas differenzierteren Blick auf die Geschehnisse wagen lassen würde. Aber leider handelt sie das Ganze auf weniger als 400 Seiten ab. Ich denke, dass dieser Roman noch gut 150-200 Seiten gebrauchen kann, damit man ihm mehr Tiefe und die Geschehnisse aus verschiedenen Blickwinkeln betrachten kann. Aber leider wird hier nur schwarz oder weiß gemalt, was ziemlich lebensfern ist.


Da ich mich manchmal echt abmühen musste weiterzulesen und die Handlung nicht wirklich genossen habe, bekommt dieser Roman von mir leider nur 2 (von 5) Punkten.


Donnerstag, 12. Juni 2014

[Rezension] "Der Wunschzettelzauber" von Muriel Zagha

Broschiert: 448 Seiten
Verlag: Manhattan (10. Juni 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3442547210
ISBN-13: 978-3442547210
Originaltitel: The Daddy Wish














Klappentext:
Die Engländerin Chloe ist glücklich in ihrem Job in einem kleinen Londoner Feinkostladen, stolze Mutter des aufgeweckten Nicholas – und Witwe. Chloes große Liebe, der Franzose Antoine, starb völlig unerwartet noch vor der Geburt seines Sohnes. Fünf Jahre sind seitdem vergangen und Chloe trauert immer noch. Doch als Nicholas seine Mutter mit dem Wunsch nach einem Vater konfrontiert, bringt er die Dinge in Bewegung. Denn nun stimmen alle ein: Auch Chloes Freundinnen und ihre Mutter meinen, es sei allmählich Zeit für einen neuen Mann an ihrer Seite, Kandidaten gibt es schließlich genug. Aber Chloe ist noch gar nicht bereit für die Liebe – oder vielleicht doch?


Meine Meinung:
Das Buch lag bereits etwas länger auf meinem SUB. Zunächst hatte ich geplant den Roman in der Weihnachtszeit zu lesen, da er zumindest vom Klappentext her, etwas weihnachtlich daher kommt. Allerdings habe ich dann anderen Büchern doch den Vorrang gegeben. Als ich anfing zu lesen, stellte ich ohnehin schnell fest, dass dies nicht unbedingt ein „echter“ Weihnachtsroman ist. Zwar beginnt die Handlung des Romans in der Weihnachtszeit, der Großteil jedoch im Laufe der nächsten Monate. Somit war es auch besser, dass ich ihn nicht als „Weihnachtsroman“ gelesen habe.

Vorweg möchte ich sagen, dass dies generell kein schlechter Roman ist. Allerdings verliert er sich anfangs ziemlich in Nebensächlichkeiten. Chloe, die nun bereits seit fünf Jahren Witwe und alleinerziehende Mutter eines Sohnes ist, hat immer noch mit dem Verlust ihres Mannes zu kämpfen, wobei sie generell mit ihrem Leben klarkommt. In meinen Augen bemitleidet sie sich allerdings etwas zu sehr. Chloe war mir, insbesondere am Anfang des Romans ein wenig zu weinerlich und im späteren Verlauf etwas zu sprunghaft.
Etwa das erste Drittel des Romans nutzt Zagha um die einzelnen Charaktere einzuführen, ohne das eine bedeutungsvolle Handlung erfolgt (von Nicholas Wunsch nach einem Vater mal abgesehen). Meiner Meinung nach führt sie sogar zu viele Charaktere auf einmal ein. Mir fiel es nämlich, sogar teilweise bis fast zum Schluss, schwer einzelne Charaktere zu unterscheiden. Manches musste ich zweimal lesen, um dahinter zu kommen, von welcher Freundin Chloes gerade die Rede ist. Klar ist es wichtig zu erzählen, wie die Freundinnen zusammengefunden haben, allerdings hätte man nicht alle Alltagssituation so detailliert behandeln müssen, wie es die Autorin macht. Dadurch verliert man ein wenig das Interesse.
Etwas irritierend fand ich auch die Tatsache, dass die Autorin einen Mann, der in Chloes Leben tritt mal mit seinem richtigen Namen anspricht und mal mit der Kaffeesorte, die er hauptsächlich trinkt. Dadurch wertet Zagha ihn, wenn auch wahrscheinlich unbewusst, ab. Man bekommt ein etwas negatives Bild von ihm, obwohl er sich nicht so verhält. Generell hatte ich das Gefühl, dass die Autorin nicht besonders wertfrei die Männer betrachtet, die in Chloes Leben treten. Der Jugendfreund von Chloes Mann Antoine erscheint in Chloes Augen immer als Traummann, obwohl er sich für Außenstehende nicht unbedingt so ideal präsentiert, sondern ziemlich ein ziemlich egoistisches Bild abgibt.

Wenn man das erste Drittel allerdings durch hat, dann wird der Roman etwas spannender, das Chloe etwas offener wird. Allerdings hatte ich ganz oft das Gefühl, dass Chloe so manche Situationen durch eine rosarote Brille betrachtet, während sie in der nächsten Situation alles schwarz malt. Irgendwie fehlte mir hier eine richtige Gradlinigkeit. Die letzten beiden Drittel entschädigen dann auch ein wenig für einen lahmen Anfang. Insbesondere das Ende war ziemlich turbulent und spannend. Am Ende heißt es für Chloe sich für einen Mann zu entscheiden und auch das Leben ihrer Freunde wird mächtig durcheinandergewirbelt.
Außerdem geht die Autorin auch ein wenig zu sehr auf die Leben der Nebencharakte, wie Chloes Freunden, ein, ohne dass dies wirklich zur Haupthandlung beiträgt. Klar ist es wichtig, dass auch diesen Figuren Handlungsspielraum gegeben werden muss. Allerdings lenkt dies so manches Mal ein wenig ab und der Spannungsbogen flacht ab. Zagha hätte sich meiner Meinung nach auf einige Nebenfiguren konzentrieren sollen und diese dann etwas mehr Haupthandlung beitragen lassen sollen.

Sprachlich kann ich die Autorin nicht bemängeln. Sie schreibt in einem generell spannenden und leicht zu lesenden Erzählstil, den man verfolgt. Allerdings kann man das Buch aufgrund der vielen Nebensächlichkeiten nicht unbedingt für mehrere Tage aus der Hand legen, da man dann manchmal ein wenig den Faden verliert.


Da ich etwas gebraucht habe, um in die Geschichte hineinzufinden und Chloe mir als Hauptfigur auch häufiger mal nicht so sympathisch war, bekommt der Roman von mir solide 3 (von 5) Punkten.


Mittwoch, 11. Juni 2014

[Rezension] "28 Tage lang" von David Safier

Gebundene Ausgabe: 416 Seiten
Verlag: Kindler; Auflage: 2 (14. März 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3463406403
ISBN-13: 978-3463406404















Klappentext:
Der neue Roman des Bestsellerautors David Safier - eine spannende und emotionale Geschichte über den Widerstand im Warschauer Ghetto Warschau 1943: Die sechzehnjährige Mira schmuggelt Lebensmittel, um im Warschauer Ghetto zu überleben. Als sie erfährt, dass die gesamte Ghettobevölkerung umgebracht werden soll, schließt sich Mira dem Widerstand an. Der kann der übermächtigen SS länger trotzen als vermutet. Viel länger. Ganze 28 Tage. . 28 Tage, in denen Mira Momente von Verrat, Leid und Glück erlebt. 28 Tage, in denen sie sich entscheiden muss, wem ihr Herz gehört. 28 Tage, um ein ganzes Leben zu leben. 28 Tage, um eine Legende zu werden.




Meine Meinung:
Ich bin in der Bücherei auf diesen Roman aufmerksam geworden, hauptsächlich wegen des Covers und anschließend wegen des Klappentexts, da dieser interessant klingt. Im Nachhinein ist mir natürlich auch der Autor geläufig, allerdings habe ich bislang keines seiner Bücher gelesen. Als ich dann anfing zu lesen, war ich anfangs etwas ernüchtert, da ich ein wenig gebraucht habe, um in die Geschichte hineinzufinden. Der Inhalt geht einem zwar direkt nahe, allerdings kommt anfangs nicht so recht die richtige Stimmung rüber. Erst ab etwa der zweiten Hälfte des Romans wird es fesselnder. Vom richtigen Widerstand ist der Autor anfangs ziemlich entfernt. Er geht zunächst zu sehr auf Miras Leben als Schmugglerin ein. Klar, es notwendig anfangs ein wenig Raum zum Einführen der Charaktere zu schaffen. Aber Safier lässt sich dafür einfach zu viel Zeit, zumal einige der Charaktere nicht mal bis zur Hälfte überleben. In meinen Augen hätte er sich etwas früher dem Widerstand widmen sollen, statt die Vorgeschehnisse zu erläutern.

Mit Mila hat Safier eine Hauptfigur gewählt, die man nicht auf den ersten Blick als heroischen Charakter identifiziert werden kann. Ich für meinen Teil hatte anfangs ein wenig Probleme mich so richtig in sie hineinzuversetzen, da sie meiner Meinung zunächst ziemlich sprunghaft agiert. Glücklicherweise verändert sich ihr Verhalten im Laufe des Romans ein wenig, so dass sie etwas liebenswerter erscheint.
Generell schafft es Safier die Figuren lebensnah und real erscheinen zu lassen, auch wenn es sich um fiktive Charaktere handelt. Er verpasst seinen Figuren den Wahnsinn der damaligen Zeit. Nicht alle Figuren liebt man beim Lesen, aber man kann ihr Handeln nachvollziehen.
Außerdem verleiht Safier der ganzen Geschichte mehr Glaubwürdigkeit, indem er reale Figuren des Warschauer Ghettos, wie zum Beispiel Janusz Korczak, dem Leiter eines Kinderheims, der mit seinen Kindern in den Tod ging, mit einbringt. Allerdings muss ich gestehen, dass er hier sogar noch etwas mehr hätte eingehen können, da Daniel, Miras erste und große Liebe in diesem Waisenhaus aufwächst.

Dieser Roman ist viel mehr, als die reine Wiedergabe der 28 Tage des Widerstands. Der Roman erzählt vom Mut der Juden ihrem Schicksal mit allen Mitteln und sehr viel Erfindungsgeist zu trotzen. Für Mira bedeuten diese 28 Tage Widerstand auch sich zwischen zwei Männern (bzw. Jungen) zu entscheiden: Amos, den sie beim Widerstand (bzw. kurz davor) kennenlernt und Daniel, ihrer ersten Liebe.
Der Titel gibt den Inhalt etwas unzureichend wieder, da der Roman sich nicht nur auf die 28 Tage Widerstand konzentriert, sondern erst ab etwa der Mitte damit so richtig anfängt. Allerdings würde ich dies auch nicht unbedingt nachteilig beurteilen, da Safier auch bereits am Anfang, dass unterschiedliche Verhalten der Ghettobewohner auf die Geschehnisse der Zeit wiedergibt.

Der Roman ist auch definitiv anders, als alle bisherigen von Safiers bisherigen Romane. Er kommt nicht mit viel Heiterkeit, sondern eine Menge an Tragik und Dramatik daher. In meinen Augen gibt er die damaligen Geschehnisse auch relativ wahrheitsgetreu wieder (insofern ich es beurteilen kann) und man spürt, dass dem Autor das Thema am Herzen liegt. Er (ver-)urteilt auch nicht die polnische Bevölkerung, sondern zeigt auch auf, dass sie teilweise selbst Angst vor den Reaktionen der Nazis hatten. Allerdings hatte ich auch wenig das Gefühl, dass er die Nazis nicht zu sehr verteufeln wollte, da er die Nazis zwar Schreckliches tun lässt, aber häufig mit Hilfe von Juden, die auf ihre eigene Sicherheit bedacht sind.
Allerdings muss ich gestehen, dass ich bereits bessere Romane zum Thema „Widerstand im Warschauer Ghetto“ gelesen habe, z.B. „Jakobs Mantel“ von Eva Weaver. Wer also an einer fiktiven Geschichte rund um die Geschehnisse im Warschauer Ghetto interessiert ist, dem würde ich eher Weavers Roman empfehlen.

Insgesamt betrachtet kann ich diesem Roman leider nicht mehr als 3 (von 5) Punkten geben, mit Tendenz zu 4 Punkten. Der Anfang war mir einfach nicht interessant genug und Safier kommt etwas zu spät zur Haupthandlung und handelt diese dann meiner Meinung nach zu schnell ab.



Freitag, 6. Juni 2014

[Rezension] "Danach" von Koethi Zan

Broschiert: 448 Seiten
Verlag: FISCHER Scherz; Auflage: 2 (22. April 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3651000451
ISBN-13: 978-3651000452
Originaltitel: The Never List














Klappentext:
Du denkst, du hast das Schlimmste überlebt. Doch das wahre Grauen beginnt jetzt – DANACH.

»In den ersten zweiunddreißig Monaten und elf Tagen unserer Gefangenschaft waren wir dort unten zu viert. Und dann nur noch drei. Es war still im Keller, und wir fragten uns, wer wohl als Nächstes dran sein würde.«

Sarah Farber hat überlebt. Drei lange, grausame Jahre in einem Kellerverlies. Zehn Jahre ist das her, aber Sarah kann nicht vergessen – die Dunkelheit, die Kälte, die Verzweiflung, die Panik. Und sie weiß noch immer nicht, was damals mit ihrer besten Freundin Jennifer geschehen ist. Jetzt kann sie nicht länger vor ihrer Vergangenheit davonlaufen. Ihr Peiniger soll auf Bewährung freikommen, und sie ist die Einzige, die das verhindern kann. Aber nur, wenn sie sich dem Schlimmsten stellt, das sie sich vorstellen kann: der Wahrheit.

Koethi Zans große Kunst ist es, das Grauen als Kino im Kopf erfahrbar zu machen: Sarahs Martyrium wird zum eigenen Martyrium, zu einer Qual, die das Vorstellbare übersteigt. Und plötzlich befindet man sich selbst in die dunkelsten Tiefen des Kellers …



Meine Meinung:
Ich bin eher zufällig in der Bücherei auf diesen Roman gestoßen, da mich der das Cover neugierig machte und ich daher den Klappentext las. Ich muss gestehen, dass ich ziemlich lange keinen Thriller mehr gelesen habe. Allerdings klang der Klappentext nach einer ziemlich interessanten Geschichte. 
Als ich dann anfing zu lesen, fand ich den Inhalt zwar sehr interessant, allerdings anfangs nicht so fesselnd und grauenhaft, wie es der Klappentext verspricht.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Sarah Farber, die sich drei Jahre mit drei weiteren Frauen, darunter ihrer besten Freundin Jennifer, in der Gewalt einen Psychopathen befand. Als ihr Peiniger nach zehn Jahren Gefängnis freikommen soll, versucht sie dies zu verhindern, indem sie herausfinden will, was damals mit Jennifer geschah, die plötzlich verschwand und von der ihr Peiniger behauptete, sie getötet und begraben zu haben. Allerdings hat er nie den Ort der Leiche preisgegeben.
Während Sarah recherchiert und dabei auch die beiden anderen Opfer Tracy und Christine mit einbezieht, auch wenn diese nicht so ganz von der Idee die alten Wunden aufzureißen überzeugt sind, macht sie Entdeckungen, die schrecklicher und weitreichender sind, als sie es sich je hätte vorstellen können.

Zwar gingen mir die Beschreibungen über die psychischen und physischen Folterungen, die die Frauen erleiden mussten, ans Herz. Allerdings kann man nicht unbedingt sagen, dass ich es als besonders grauenvoll empfand. Meines Erachtens fehlt der richtige Ekelfaktor und vieles bleibt ziemlich oberflächlich. Die Folgen, die das Martyrium bei Sarah ausgelöst haben, kommen nur teilweise an die Oberfläche. Zwar erfährt man, dass sie seitdem psychische Probleme hat, allerdings scheint sie diese plötzlich selbstständig überwinden zu können, als sie beginnt Nachforschungen anzustellen. 

Generell ist dies kein schlechter Roman. Es liest sich sehr leicht und man kann der Handlung gut folgen. Jedoch verliert er sich zumindest in den ersten beiden Dritteln ein wenig in Nebensächlichkeiten und tritt manchmal ein wenig auf der Stelle. Erst im letzten Drittel nimmt der Roman endlich an Fahrt auf und wartet sogar am Ende mit einer Überraschung auf, die man nicht vermutet hätte. 
In diesen Roman werden nach und nach Geheimnisse aufgedeckt, die das Weltbild der Außenstehenden erschüttern. Vieles wird nach und nach aufgedeckt. Manches bleibt aber auch bis zum Schluss mysteriös.
Meiner Meinung nach schreibt die Autorin auch ziemlich realitätsnah, so dass man das Gefühl hat, dass alles auch in der Wirklichkeit so geschehen könnte. Allerdings denke ich nicht, dass der Peiniger in der Realität die Chance hätte für seine Verbrechen nach zehn Jahren auf Bewährung freizukommen, auch wenn man ihm nie die Ermordung Jennifers nachweisen konnte.
Ich möchte der Autorin aber auch zu Gute halten, dass sie interessante Charaktere in die Geschichte mit einbindet, die zu einer abgerundeten Geschichte beitragen.

Insgesamt betrachtet denke ich das dies ein guter Roman ist, bei dem die Autorin jedoch nicht das volle Potential ausgeschöpft hat. Ich muss auch gestehen, dass ich Probleme habe, den Roman zu bewerten. Einerseits gefiel mir der Inhalt und auch die Figuren waren interessant, allerdings fehlte der richtige Funke, um es zu einer hervorragenden Geschichte zu machen. Der Roman bekommt daher von mir gute 3 (von 5) Punkten.

Wer nun Interesse bekommen hat, das Buch mal lesen zu wollen: Hier geht's zur Leseprobe.


[Rezension] "Sommer im Herzen" von Mary Kay Andrews

Taschenbuch: 640 Seiten
Verlag: FISCHER Taschenbuch; Auflage: 2 (19. Mai 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3596198410
ISBN-13: 978-3596198412















Klappentext:
Endlich: Nach „Die Sommerfrauen“ und „Sommerprickeln“ der neue Roman von Bestseller-Autorin Mary Kay Andrews.

Ein Mann, vier Frauen und eine Bar direkt am Strand: der perfekte Sommerroman – große Liebe inklusive

Grace Stanton ist eine erfolgreiche Lifestyle-Bloggerin. Als sie jedoch ihren Ehemann dabei erwischt, wie er sie mit ihrer Assistentin betrügt, gehen die Pferde mit ihr durch: Sie fährt seinen teuren, heißgeliebten Sportwagen in den Swimmingpool. Kurze Zeit später passt ihr Haustürschlüssel nicht mehr, ihre Kreditkarten sind gesperrt und auch der Zugang zu ihrem Blog ist gelöscht. Sie reicht die Scheidung ein, doch der Richter verdonnert sie erst einmal zu einer Trennungsbewältigungstherapie. Das hat ihr gerade noch gefehlt! 
Am Anfang denkt Grace noch, dass sie mit den anderen vier Teilnehmern absolut nichts gemeinsam hat. Doch dann verhält sich die Therapeutin so seltsam, dass die fünf beschließen, ihre eigene Gruppensitzung jeden Mittwochabend in der „Sandbox“ abzuhalten. Dabei stellen sie schnell fest, dass sie doch mehr verbindet, als sie dachten. Können sie ihr Schicksal selbst in die Hand nehmen und zusammen einen neuen Weg ins Leben finden?


Meine Meinung:
Nachdem ich bereits die beiden vorherigen Romane der Autorin "Die Sommerfrauen" und "Sommerprickeln" gelesen habe und diese super fand, konnte ich das Erscheinen dieses neuen Romans natürlich kaum erwarten. Als es dann ankam, musste ich es einfach sofort lesen und wurde beim Lesen definitiv nicht enttäuscht. Mary Kay Andrews ist erneut ein wundervoller Sommerroman mit einer Menge an Gefühl und Esprit gelungen.
Man erlebt beim Lesen eine Vielzahl von Gefühlen: Hass, Liebe, Mitleid, (Schaden-)Freude, und noch vieles mehr. 

Im Mittelpunkt der Geschichte steht die Lifestyle Bloggerin Grace, die ihren Mann dabei erwischt, wie er sie mit ihrer Assistentin betrügt. Wütend schmeißt sie zunächst ihre Assistentin vom Grundstück, fährt dann den Sportwagen ihres Mannes in den Swimmingpool und verlässt ihren Mann. Als sie plötzlich nicht mehr auf ihr eigenen Grundstück kommt und auch ihre Kreditkarten nicht mehr funktionieren, reicht sie die Scheidung ein. Dabei gerät sie jedoch an einen sexistischen Richter, der sich auf die Seite ihres Mannes stellt und sie aufgrund des Vorfalls mit dem Sportwagen zu einer Trennungsbewältigungstherapie verdonnert. Dort trifft sie auf drei weitere Teilnehmer, darunter auch den Parkbesitzer Wyatt, zu dem Grace schnell Gefühle entwickelt. Anfangs denkt sie noch, dass sie mit den anderen Teilnehmern nichts gemeinsam hat, muss jedoch schnell feststellen, dass sie alle ein ähnliches Schicksal teilen.
Als die Grace und die anderen Teilnehmer feststellen müssen, dass ihre Therapeutin ziemlich seltsam ist und ihnen kaum weiterhelfen kann, beschließen sie die Gruppensitzungen in die "Sandbox", der Bar von Grace Mutter, zu verlagern. Gemeinsam resümieren sie ihre bisherigen Leben und stellen fest, dass sie alle das Gleiche verbindet. Während sie zum Einen versuchen zurück ins normale Leben zu finden, versuchen sie das mysteriöse Verhalten ihrer Therapeutin zu ergründen.

Die einzelnen Figuren sind von Andrews gut durchdacht und wirken jede für sich ziemlich lebensnah. Man hat beim Lesen immer direkt ein Bild von der einzelnen Figuren vor sich, auch wenn vielleicht nicht jede das beste Bild abgibt. Gegenüber manchen Figuren entwickelt man sogar wahre Hassgefühle, so dass man ihnen alles schlechte wünscht. 
Die Wandlung, die insbesondere Grace im Laufe des Romans, teilweise auch gezwungenermaßen, durchläuft ist äußerst glaubwürdig. Man merkt, dass sie zwar immer wieder mit sich hadert und auch immer wieder Stolpersteine überwinden muss (die ihr bald Ex-Mann ihr immer wieder in den Weg legt), aber im Grunde nicht aufgeben muss. Die sich langsam anbändelnde Beziehung zwischen Grace und Wyatt wird immer wieder von der inneren Unsicherheit der beiden Figuren torpediert, so dass man sich immer wieder auf Überraschungen gefasst machen muss.

Auch wenn manches auf den ersten Blick ziemlich vorrauszusehen scheint, wird man beim Lesen immer wieder positiv überrascht. Man fiebert regelrecht mit den Charakteren und ihren Schicksalen mit, insbesondere während ihrer Detektivarbeit bezüglich des Aufdeckens des Geheimnisses ihrer Therapeutin und deren Verbindung zum Richter, der sie alle an die gleiche Therapeutin verwiesen wurden. 

Ich für meinen Teil habe es auf jeden Fall genossen diesen Roman gelesen zu haben, da er interessante Charaktere, eine spannende Handlung und eine Prise Sommergefühle mitbringt. Ich habe den Roman von der ersten bis zur letzten Seite verschlungen und konnte den Roman kaum aus der Hand legen, so sehr hat er mich gefesselt. Dieses Buch zeigt einem, dass wenn man denkt, es kann nicht mehr schlimmer kommen, kommt es schlimmer. Wenn man das Buch beendet hat, lächelt man, denn man hat das Gefühl, dass sich alles genauso gut zusammenfügt, wie man sich es vorgestellt hat.
Da ich an diesem Roman so gar nichts auszusetzen habe, bekommt er von mir die volle Punktzahl von 5 (von 5) Punkten.

Wer nun am Buch interessiert ist, hier kommt man zur Leseprobe


Sonntag, 1. Juni 2014

Meine geplante Leseliste im JUNI 2014

Ich bin auf ein paar anderen Blogs darauf gestoßen, dass bereits eine Leseliste am Anfang des Monats gepostet wird, mit den Büchern, die man plant im kommenden Monat zu lesen. Ich finde die Idee auf jeden Fall ziemlich gut, zumal ich mich immer wieder nicht entscheiden kann, welches Buch von meinem SUB lesen möchte. Ständig besorge ich mir neue Bücher. Manche Bücher liegen dadurch ziemlich lange auf meinem SUB, ohne dass sie überhaupt angelesen werden. Nun hoffe ich, dass ich mich leichter für ein neues Buch entscheiden kann, wenn ich ein paar Bücher in der engeren Wahl habe.

Ich weiß zwar immer noch nicht, ob es bei den ausgesuchten Büchern bleibt. Auf dieser Liste befinden sich auch zwei Bücher, die schon etwas länger in meinem Regal stehen, ohne sie überhaupt mal angelesen zu haben.



Noch zu lesen: (momentan) 1 Buch



Aus der Bücherei:

28 Tage lang - David Safier
Tödliche Spur - Lisa Jackson
Danach - Koethi Zan 
Verlieben war nicht abgemacht - Bridget Asher 
Du sollst schweigen - Clara Salaman 



Aus meinem Regal:

Sommer im Herzen - Mary Kay Andrews 
Inselglück - Elin Hilderbrand 
Der Wunschzettelzauber - Muriel Zagha 
Du und Ich und all die Jahre - Amy Silver 
Die Yogaschwestern - Rain Mitchell  (... auf später verschoben)
Bauernhaus sucht Frau - Carole Matthews 
Der Sommer der Blaubeeren - Mary Simses (... Rezension folgt)



Leseexemplar von lovelybooks:

Mein Sommer mit Nora - Linda Yellin



Wanderbuch:

Land in Sicht - Kristina Steffan 


Mal schauen, ob es bei diesen Büchern bleibt. Ich werde die diesen Post auf jeden Fall regelmäßig aktualisieren. Ich bin selbst mal gespannt, ob ich die Liste wirklich einhalte.

Bis bald,
Babs