Montag, 3. Februar 2014

[Rezension] "So nah und doch so fern" von Ann Brashares

Broschiert: 368 Seiten
Verlag: carl's books (10. Juni 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3570585174
ISBN-13: 978-3570585177
Originaltitel: My Name is Memory














Klappentext:
Die Geschichte einer großen Liebe jenseits von Zeit und Raum

Nur ganz wenige Menschen verfügen über die Gabe, sich an ihre früheren Leben zu erinnern. Daniel ist einer von ihnen. Sein Gedächtnis reicht viele Jahrhunderte, viele Leben zurück – und er erinnert sich an eine junge Frau, die er einst unglücklich geliebt hat. Nach jeder Rückkehr in eine neue Existenz begibt er sich auf die Suche nach ihr, bis er im heutigen Virginia auf Lucy trifft. In ihr erkennt er seine schicksalhafte Liebe wieder. Für Lucy aber ist Daniel ein völlig Fremder, auch wenn sie sich auf unheimliche Weise zu ihm hingezogen fühlt. Und beide ahnen nicht, dass ein dunkler Schatten aus der Vergangenheit ihre gemeinsame Zukunft bedroht.
Ergreifend erzählt Ann Brashares die Geschichte einer magischen Liebe, die alle Zeit und Widerstände überdauert, und eröffnet dabei einen ganz eigenen, faszinierenden Blick auf Tod und Wiedergeburt.



Meine Meinung:
Ich bin auf diesem Roman aufgrund des Covers aufmerksam geworden, da es ziemlich romantisch daher kommt. Allerdings muss ich gestehen, dass mich der Klappentext zunächst ein wenig abgeschreckt hat. Ich hatte bereits mehrfach Probleme mich in Romane mit "magischem" Inhalt einzulassen und konnte so selten richtig in die Geschichte eintauchen. Also habe ich zweimal überlegt, ob ich mir den Roman vornehmen soll.
Und ich muss sagen, ich bin froh, dass ich es dann doch getan habe. Das Buch reißt einen sofort mit und zieht einen bereits nach wenigen Seiten in seinen Bann. Obwohl das Thema manchmal schon ein wenig verworren scheint, hat man aufgrund der einfach zu lesenden Sprache kaum Probleme dem Verlauf der Handlung zu verfolgen. Die Autorin lässt die beiden Hauptcharaktere Daniel und Sophia (bzw. Lucy) so real erscheinen, dass man sich sehr leicht in sie hineinversetzen kann und so das Gefühl gewinnt live vor Ort zu sein.

Im Mittelpunkt der Geschichte steht Daniel, dessen Seele seit fast 2000 Jahren immer wieder in einem neuen Körper und einem neuen Leben wiedergeboren wird, und Sophia, eine ebenfalls "unsterbliche" Seele, die ihm sowohl in Daniels erstem Leben, als auch in vielen weiteren Leben begegnet ist. Der Unterschied zwischen Daniel und Sophia ist, dass Daniel sich an seine bisherigen Leben erinnern kann, Sophia jedoch nicht. Daniel hegt tiefe Gefühle für Sophia und hat sie bereits in mehreren Leben versucht ihr nahe zu kommen.
Die Haupthandlung spielt hauptsächlich zwischen 2006 und 2009 an der amerikanischen Ostküste, bei der Sophia Daniel im Alter von 17 Jahren an der High School begegnet. Als er sich ihr offenbart, stößt Sophia ihn von sich, erscheint ihr doch seine Geschichte zu sehr nach Fantasie. Sophia wird erst zwei Jahre später von einer Wahrsagerin an Daniel erinnert. Plötzlich kommen seltsame Erinnerungen in ihr hoch, die fern der Realität erscheinen. Daniel versucht zur gleichen Zeit wieder Kontakt zu Sophia aufzunehmen, jedoch weiß er nicht wo Sophia inzwischen lebt und was sie macht.
Während des Romans blickt Daniel immer wieder zurück in die Vergangenheit und auf seine bisherigen Leben und den Begegnungen mit Sophia. Dadurch fügt sich Daniels Wunsch Sophia wieder nahe zu kommen, zu einem wunderbaren Ganzen zusammen. Man versteht durch die Rückblicke, warum Daniel der Mensch ist, der er in der Gegenwart ist. Außerdem bekommt man ein Gefühl für die Lebensumstände in vergangenen Zeiten.
Die gesamte Geschichte wird abgerundet doch interessante Nebencharaktere, wie Daniels rachsüchtigen Bruder Joaquim, sein Freund Ben (die ihm beide auch bereits mehrfach in verschiedenen Personen in vergangenen Leben begegnet sind) oder Sophias Freundin und Mitbewohnerin am College. 

Der Roman hat ist voller Spannungsspitzen und obwohl die Idee bereits mehrfach gelebt zu haben ein wenig surreal erscheinen mag, lässt es die Autorin sehr natürlich und realistisch erscheinen. Ich konnte mir beim Lesen vorstellen, dass es möglich ist, dass man bereits mehrere Leben gelebt hat. Auch wenn ich nicht glaube, dass man sich gewollt daran erinnern kann. 
Ich muss allerdings auch gestehen, dass ich vom letztendlichen Ende nicht so richtig überzeugt kann. Es gipfelt in einem fulminanten Höhepunkt und endet dann plötzlich in meinen Augen vollkommen unvollendet. Wäre es ein Film, würde ich denken, dass es noch eine Fortsetzung geben soll.
Außerdem wiederholt Daniel sich in seinen Rückblicken manchmal ein wenig, was das Lesevergnügen zwar nicht trübt, mich aber ein wenig am Lesefluss hinderte.

Insgesamt hat mich das Buch ziemlich überrascht, da ich zunächst von einer reinen Liebesgeschichte ausgegangen bin. Der Roman ist aber weitaus mehr. Er ist voller Leben und die Liebesgeschichte von Daniel und Sophia rundet die vergangenen Leben wunderbar ab. Es ist voller Dramatik und Spannung und überzeugt doch eine lebensnahe Schreibweise, die man einfach lieben muss.
Der Roman ist auf jeden Fall sehr gelungen. Da mich das Ende aber nicht so recht überzeugen konnte, bekommt der Roman von mir 4 von 5 Punkten.

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