Dienstag, 7. Januar 2014

[Rezension] "Die wundersame Geschichte der Faye Archer" von Christoph Marzi


Taschenbuch: 384 Seiten
Verlag: Heyne Verlag (12. August 2013)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3453529928
ISBN-13: 978-3453529922















Klappentext:
»Geschichten sind wie Melodien!« Mit diesen Worten verzaubert Alex Hobdon die junge Buchhändlerin Faye Archer vom ersten Augenblick an. Als er sein Skizzenbuch in ihrem Laden vergisst, tut Faye etwas völlig Untypisches: Sie schreibt Alex über Facebook an, und aus ein paar kurzen Chats entwickelt sich eine berührende Liebesgeschichte. Doch dann erfährt Faye, dass Alex ein Geheimnis verbirgt, das so unglaublich klingt, dass es eigentlich nur wahr sein kann, und Faye muss sich entscheiden, ob ihre Liebe zu Alex stark genug ist, dieses Geheimnis zu teilen ...



Meine Meinung:
Ich habe mich zum Einen durch positive Rezensionen auf anderen Buchseiten und dem interessanten Klappentext dazu hinreißen lassen, diesen Roman auch zu lesen (der Autor war mir nämlich bislang völlig unbekannt). Allerdings hat mich das Buch am Anfang nicht so ganz überzeugt. Ich muss sagen, dass ich etwas gebraucht habe um in die Geschichte reinzukommen. Irgendwie konnte mich das erste Drittel nicht so recht in den Bann ziehen. In meinen Augen verliert sich die Geschichte am Anfang ein wenig in Belanglosigkeiten. Irgendwie tänzelten Faye und Alex zu sehr umeinander herum, ohne sich wirklich anzunähern (sowohl real, als auch gefühlsmäßig). Von der berührenden Liebesgeschichte, die der Klappentext versprach, konnte ich nicht so wirklich viel spüren. Klar, Faye und Alex chatten miteinander, teilen sich auch Geheimnisse mit, so dass die beiden Gefühle füreinander entwickeln. Allerdings halte ich es für vermessen dies schon als Liebesgeschichte zu bezeichnen. Die beiden tänzeln wie zwei läufige Katzen umeinander herum, ohne ihre wahren Gefühle dem anderen zu offenbaren.

Allerdings muss ich auch gestehen, dass Einem ab dem zweiten Drittel klar wird, warum die Beiden nicht so recht zu einander finden. Ab da wird's auch interessanter. Das Ganze bekommt einen leichten Touch von "Haus am See" (falls jemand den Film kennt). Es wurde ab da mysteriöser und gewann an Dramatik. Alex versucht Faye nahe zu kommen (auch real), allerdings stösst diese ihn direkt von sich, weil sie nichts mehr mit ihm zu tun haben möchte, da sie sich von ihm bedroht fühlt.
Es lohnt sich auf jeden Fall, sich durchs erste Drittel zu kämpfen. Ab dem zweiten Drittel gewinnt die Geschichte auf jeden Fall an Fahrt und man leidet mit den Charakteren. Insbesondere die letzten Seiten haben mir besonders gefallen, da der Roman mit einer Überraschung aufwartet, wie ich es mir nicht vorgestellt hatte. 
Zwischen Faye und Alex entwickelt sich ein wunderbarer Liebeswirrwarr, bei dem es Spaß macht, dass Hin und Her zu verfolgen. Ab dem zweiten Drittel wartet der Autor auch mit mehr Überraschungen auf, als ich mir es vorgestellt hatte. Jedes Mal, wenn man die Vermutung hat, dass die Geschichte in eine bestimmte Richtung verläuft, nimmt sie doch ein Wendung und man wird angenehm überrascht.

Mir gefiel an diesem Roman auch die Tatsache, dass sich Faye immer wieder Rat in Liebesdingen bei ihrer besten Freundin Dana (die sich vom Wesen total von Faye unterscheidet, und bei der ich mich immer wieder gefragt habe, warum die beiden befreundet sind), sondern auch von ihrem Boss, einem "yogapraktizierenden Zenmeister", der immer wieder weise Ratschläge erteilt, auch wenn Faye diese nicht immer hören möchte. Mir gefiel die Art und Weise, wie dessen Ratschläge zwar nicht immer auf den ersten Blick, aber letztendlich fast immer einen Sinn ergaben.

Dieser Roman lässt sich sehr leicht lesen. Er ist sehr gradlinig geschrieben, so dass man dem Handlungsverlauf gut folgen kann. Auch wenn er sich an einzelnen Stellen (insbesondere am Anfang), wie ich finde, ein wenig zu sehr in Nebensächlichkeiten verliert, macht es Spaß ihn zu lesen. Insbesondere die häufigen Bezüge zu Fayes Musik, Alex Comicliebe und zum Film "Frühstück bei Tiffany" lassen den Roman natürlich und liebenswert erscheinen. 
Dies ist keineswegs ein Roman voller rosa Schmetterlinge und Heiterkeiten. Er hält eine Menge Drama bereit. Insbesondere das überraschende Ende kann mit einer Menge Dramatik aufweisen.

Leztenlich bin ich ein wenig hin und hergerissen, wie ich den Roman bewerten soll. Der Anfang war ja nicht besonders gut, der Schluss dafür super. Ich gebe dem Roman daher schwache 4 Sterne.

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