Freitag, 10. Januar 2014

[Rezension] "Das Glück eines Sommers] von David Baldacci

Gebundene Ausgabe: 352 Seiten
Verlag: Bastei Lübbe (Lübbe Hardcover); Auflage: Aufl. 2012 (20. Juli 2012)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3785724462
ISBN-13: 978-3785724460
Originaltitel: One Summer














Klappentext:
Die Armstrongs stehen unter Schock: Jack, der Vater der Familie, leidet an einer tödlichen Krankheit. Ihm bleibt nur noch wenig Zeit, um sich von seiner Frau Lizzie und den drei Kindern zu verabschieden. Doch dann stirbt Lizzie bei einem Autounfall. Nun zerbricht die Familie vollends. Jack wird in ein Sterbehospiz verlegt, die Kinder zu Verwandten gegeben. Als alles verloren scheint, geschieht das Wunder: Jack wird gesund. Doch inzwischen sind er und seine Kinder sich fremd geworden. Jack beschließt, mit ihnen den Sommer an der Küste von South Carolina zu verbringen. Hier versucht er alles, um das Familienglück zu retten. Dabei muss er die Erfahrung machen, dass einige Wunden nur langsam heilen. Und manche sogar nie.



Meine Meinung:
Ich bin auf diesen Roman aufgrund des Covers (erinnert es doch stark an Nicholas Sparks) und des Klappentexts gestoßen, so dass ich direkt neugierig auf den Inhalt wurde. Ich habe diesen Roman schon einmal vor knapp 1 1/2 Jahren gelesen, da jedoch im englischen Original, da für mich fast 20€ zu viel Geld sind, angesichts dessen, dass ich ziemlich viel lese und ich auch nicht gerade zu den TOP-Verdienern zähle. Also habe ich geschaut, ob es nicht auch eine englischsprachige Taschenbuchausgabe gab, die günstiger ist (in damaligen Fall nur 6 €, also mehr als 1/3 günstiger). Nachdem ich es damals bereits auf englisch gelesen habe und es sehr gut fand, habe ich es mir jetzt doch nochmals auf Deutsch vorgenommen.
Ich muss außerdem zugeben, dass mir David Baldacci bisher lediglich vom Namen bekannt war, ich ihn allerdings keiner wirklichen Richtung zuordnen konnte. Inzwischen weiß ich, dass er hauptsächlich Thriller schreibt (eine Richtung, die ich nur selten lese). Dieser Roman hat aber nicht wirklich etwas Thrillerhaftes an sich. Vielmehr handelt es sich um eine Familiengeschichte.

Jack Armstrong, ein ehemaliger Soldat leidet an einer tödlichen Krankheit und ist zuletzt so krank, dass er ans Bett gefesselt ist. Er wird liebevoll von seiner Frau gepflegt, die alles für ihn tut. Kurz vor Weihnachten geschieht dann das, was nicht geschehen sollte. Seine Frau stirbt kurz vor Weihnachten bei einem Autounfall und lässt ihn und die drei gemeinsamen Kinder, die 16jährige Michaela (Mikki), den 12jährigen Cory und den 3jährigen Sammy, alleine zurück. Angesichts dessen, dass er sich nicht um seine Kinder kümmern kann und die Ärzte ihm prophezeien, dass er nicht mehr lange zu leben hat, überträgt er das Sorgerecht über seine Kinder an die Familie seiner Frau und begibt sich in ein Hospiz, damit die Kinder nicht auch noch mit seinem Tod konfrontiert werden.
Während er im Hospiz „auf seinen Tod wartet“, geschieht das merkwürdige: Statt zu sterben, erholt er sich zusehends, obwohl bei ihm eine tödliche Krankheit diagnostiziert wurde. Jack glaubt, dass seine tote Frau dieses Wunder bewirkt. Als er wieder zu Kräften gekommen ist, holt er seine Kinder von den Verwandten ab und reist mit ihnen nach North Carolina, zum alten Leuchturmhaus der Familie seiner Frau, dass sie als Kind verlassen hatte, zu dem sie aber immer wieder zurück wollte.
Begleitet werden sie von Sam Jr, seinem alten Mentor/Freund aus Soldatenzeiten und Partner in seiner Baufirma, der ihnen wie ein guter Freund zur Seite steht. Jacks Stiefmutter ist allerdings gegen diese Reise, da sie nicht möchte, dass die Kinder nochmals einen Verlust erleiden, falls Jack einen Rückfall haben sollte.
Die vier verbringen einen Sommer und lernen sich neu kennen. Jack, der als Soldat kaum zu Hause war und auch später viel gearbeitet hat, muss lernen sich mit seinen Kindern und ihren Bedürfnissen auseinanderzusetzen und sie neu kennenzulernen.
Während Jack versucht den Leuchtturm seiner toten Frau wieder zum Leben zu erwecken und dabei ein dunkles Geheimnis zu entziffern versucht, verliert er aus den Augen, was wirklich wichtig ist: Das Leben zu leben.

David Baldacci ist meinem Erachten nach ein wundervoller Roman, voller Tiefgang, jedoch ohne triefender Sentimentalität gelungen. Zwar wirkt der Tatbestand, dass ein todgeglaubter Mann plötzlich geheilt ist, ein wenig unglaubwürdig. Allerdings mich hat dies nicht so sehr gestört, sondern ich denke, dies trägt auch dazu bei, dass das Thema „Zweite Chance nutzen“ glaubhaft rüber zu bringen.
Außerdem fand ich die Annäherung Jacks an die Kinder, insbesondere an die älteste Tochter Mikki, die ihrem Vater immer kritisch gegenüber stand, da sie ihr Leben lang fast ohne ihn aufgewachsen war, gelungen. Alles geschieht nicht in einer gradlinigen Geschichte, sondern die vier müssen mit Rückschlägen klar kommen. Die Armstrongs lernen wieder ihr Leben zu leben. Mikki lernt Freunde kennen, Jack eine andere Frau (wobei er sich immer wieder fragt, ob er schon wieder dazu bereit ist).

Wem 20€ für ein Buch nicht zu viel sind, sollte sich die Hardcover-Ausgabe in jedem Fall holen (oder bis Juni diesen Jahres warten bis die Taschenbuchausgabe erscheint) und lesen. Ich halte dieses Buch nämlich für durchaus lesenswert. Alternativ kann man sich jetzt schon die englischsprachige Originalausgabe holen. Sie ließ sich auch mit normalen Englischkenntnissen, einfach und verständlich lesen. Wer noch ein wenig warten kann, sollte sich auf jeden Fall die Taschenbuchausgabe in einigen Monaten holen.
Von mir bekommt dieses Buch in jedem Fall 5 Punkte!

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