Verlag: rororo (2. Juni 2014)
Sprache: Deutsch
ISBN-10: 3499268566
ISBN-13: 978-3499268564
Klappentext:
Drei Frauen, drei Schicksale. Ein Sommer, der alles
verändert. Blaues Meer, der Himmel in azur und der beste Blaubeerkuchen von
Maine: Der Sommer in Boothbay Harbor könnte nicht schöner sein. Doch Veronica,
die in einem kleinen Diner arbeitet, kann keinen Sommer mehr genießen, seit sie
vor vielen Jahren ihre neugeborene Tochter zur Adoption freigeben musste. Erst
die Begegnung mit zwei Besucherinnen des kleinen Küstenstädtchens hilft ihr,
wieder nach vorn zu blicken: Gemma, ungewollt schwanger, und Bea, auf der Suche
nach ihrer Mutter. Im Laufe des Sommers werden die drei Frauen zu Freundinnen.
Und entdecken, dass das große Glück manchmal nur einen kleinen Augenblick
entfernt liegt.
Meine Meinung:
Ich bin bereits vor einer Weile auf den Roman
aufmerksam geworden, da das Cover mich an die Romane von Mary Kay Andrews
erinnerte. Als ich dann den Klappentext las, wurde ich noch neugieriger,
weshalb ich mir den Roman kurz nach dem Erscheinen besorgt habe. Beim Lesen
wurde ich dann direkt positiv überrascht, da Parallelen zum Roman „Der Sommer
der Frauen“, einem Roman der Autorin, der bereits im letzten Jahr erschien, gezogen
wurden.
Der Roman hat mich auch direkt in seinen Bann
gezogen, da die Autorin mit den drei Hauptfiguren Veronika, Gemma und Bea sehr
interessante und vielschichtige Charaktere geschaffen hat. Die Figuren werden
jede für sich langsam eingeführt und nach und nach verweben sich die einzelnen
Handlungsstränge zu einem wundervollen Ganzen. Man spürt, dass die Figuren der
Autorin am Herzen liegen. Die Figuren sind keineswegs perfekt, sondern erleben
im Roman Rückschläge die sie mal zurückwerfen, an denen sie aber auch wachsen. Zum
Einen ist da Veronika, die vor ein paar Jahren in ihre Heimatstadt Boothbay
Harbor zurückgekehrt ist, nachdem sie vor über 20 Jahren ihre Tochter zur
Adoption freigegeben hat. Sie hat sich nie vergeben, dass sie ihre Tochter
einfach so aufgegeben hat. Es scheint bei ihr sogar fast so, als würde sie sich
seitdem jedem Fünkchen Glück verbieten, als Strafe für die Adoption. Zum
Anderen ist da Bea, die einem Jahr nach dem Tod ihrer Mutter erfährt, dass sie
adoptiert wurde und ihre Eltern nicht die waren, die sie vorgaben zu sein. Bea
hat das Gefühl, dass ihr Leben auseinanderbricht und macht sich auf die Suche
nach ihrer leiblichen Mutter, die in Boothbay Harbor lebt. Und dann ist da noch
Gemma, die ungewollt schwanger ist und eine alte Freundin im kleinen
Küstenstädtchen besucht. Gemma ist sich nicht sicher, ob sie wirklich ein Kind
möchte, da für sie eigentlich ihre Karriere als Journalistin im Vordergrund
steht und sie nicht in den Fängen ihrer Schwiegermutter landen möchte.
In ihrem Roman setzt die Autorin sich sensibel
und intensiv mit dem Thema „ungewollte“ Schwangerschaft und ihren Folgen
auseinander. Die einzelnen Frauen erzählen aus verschiedenen Blickwinkeln,
welche Auswirkungen dies auf ihr Leben hat. Nach und nach verweben sich die
Leben der drei Frauen ineinander. Mia March bettet die ganze Geschichte dabei
in eine traumhafte Kulisse, in die man sich sofort verliebt. Man hat das Gefühl
live vor Ort und sein und alles mitzuerleben.
Ich für meinen Teil bin sofort in den Roman
versunken und konnte ihn kaum aus der Hand legen. Ich habe die ganze Zeit mit
den Figuren mitgelitten. Man kann beim Lesen alle Gefühle ausleben: Mal ist es
lustig, dann aber auch wieder traurig und nachdenklich. Beim Lesen versetzt man
sich immer wieder in die Charaktere und kommt ins Grübeln, ob man auch ähnlich
entscheiden würde. Mia March schafft es mit relativ klaren Worten und einem
leicht zu lesenden Schreibstil, dass man sich sofort in die Geschichte verliebt
und gar nicht mehr weg aus Boothbey Harbor möchte. Man erlebt wie die drei
Frauen einen inneren Wandel durchlaufen, um zu den Frauen werden zu können, die
sie eigentlich sein wollen.
Manches in der Geschichte ist zwar auch
ziemlich hervorsehbar. Dies trübt aber das Lesevergnügen keineswegs, da der
Roman immer wieder mit kleinen Wendungen aufwarten kann, die die Geschichte in
neue Bahnen lenken.
Allerdings muss ich auch gestehen, dass mir
das Ende für Gemma zwar sehr gefällt, dieses aber nicht unbedingt sehr
realistisch ist.
Insgesamt betrachtet kann ich sagen, dass dies
ein Roman nach meinen Geschmack ist. Daher bekommt er von mir die volle
Punktzahl mit 5 (von 5) Punkten.